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Gedenkkerze
Belegschaft der Firma Güth & Wolf
Gott wirkt und webt
Gott sitzt am Webstuhl meines Lebens und seine Hand die Fäden hält. Er schafft und wirket nichts vergebens, wenn ihm ein Muster wohl gefällt. Mir will es manchmal seltsam dünken, wie er die Fäden so verwirrt, doch niemals seine Arme sinken, wenn er das Weberschifflein führt.
Manch rauhe Fäden läßt er gleiten durch seine liebe Vaterhand, er weiß aus allem zu bereiten für mich des Himmels Lichtgewand. Auch dunkle Fäden eingebunden flicht er in das Gewebe ein, das sind des Lebens trübe Stunden, dann schweige ich - und harre sein.
Und stille ich am Webstuhl stehe, wenn er auch dunkle Fäden spinnt, den gold'nen Faden ich nur sehe und freu' mich dessen wie ein Kind. Denn ob es helle oder trübe, aus allem glänzet doch hervor der gold'ne Faden seiner Liebe, die mich zu seinem Kind erkor.
Und ist der letzte Tag zerronnen, mein Sterbetag, von Gott gewollt, dann ist der Webstuhl abgesponnen, und alles glänzt wie lauter Gold. Dann sing' ich mit den Engelchören nach letzter durchgekämpfter Nacht dem großen Meister dort zu Ehren: "Ja, du hast alles wohl gemacht !"
( Vefasser unbekannt )
In dankbarer Erinnerung
Belegschaft der Firma Güth & Wolf